Polder Mönkebude im Frühjahr 2021

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Die Saison 2019 im EU Projekt LIFE Limicodra

Artikel erschienen im Mitteilungsblatt "Am Stettiner Haff" und "Anklam Land"

Im Rahmen des EU-LIFE Projekts „Wiesenbrüterschutz im Vorpommerschen Küstenland“ wurde im Jahr 2019 für die Polder Rosenhagen, Bugewitz und Mönkebude ein geohydrologisches Gutachten erstellt. Hierfür wurden 14 Grundwassermessstellen und 11 Oberflächenwasserpegel in verschiedenen Bereichen der Polder installiert. Aufgrund des trockenen Winters 2018/2019 lagen die Wasserstände zu Beginn der Brutzeit Anfang April 2019 in den tiefst gelegenen Flächen im Polder Rosenhagen bereits bei 0,2 m, im Polder Bugewitz bis zu 0,4 m cm unter Flur.

Die vergleichsweise trockenen Bedingungen führten dazu, dass sich im Polder Rosenhagen keine Brutvögel ansiedelten und im Polder Bugewitz nur ein Kiebitzpaar einen Brutversuch startete. Die Wasserstände im Polder Mönkebude waren im Frühjahr oberflächennah und damit günstiger. Einzelne Kiebitzpaare bezogen hier ihr Revier. Das LIFE Limicodra-Team reagierte hierauf und errichtete gemeinsam mit Ehrenämtlern und Mitarbeitern des Naturparks „Am Stettiner Haff“ einen 2.200m langen Gelegeschutzzaun, um die Brutvögel vor Raubsäugern wie Fuchs und Waschbär zu schützen. Zusätzlich wurde eine kleine Teilfläche von ca. 1,5 ha mit Hilfe einer Pumpe oberflächlich vernässt. In der Folge siedelten sich insgesamt 10 Kiebitzpaare und ein Rotschenkelpaar an. Die Bewässerung der Teilfläche sollte die Attraktivität der eingezäunten Fläche erhöhen und ein Abwandern der Vögel nach dem Schlupf der Jungen verhindern. Bis Anfang Juni sanken die Wasserstände auf 0,4 m unter Flur und die Altvögel führten die Jungen aus dem gezäunten Bereich heraus in angrenzende, mit Rindern beweideten Flächen. Ein flügge werden (flügge sind Jungvögel, wenn erste Flüge möglich sind) der Jungvögel konnte hier leider nicht beobachtet werden.

Im Verlauf des Sommers und des Herbstes sanken die Wasserstände in den Poldern teilweise auf 1,5 m unter Flur (Rosenhagen) und 0,6 m unter Flur in Mönkebude. Mit diesen stark wechselnden Wasserständen kommen am besten die tief wurzelnden Seggen und Binsen zurecht, die weder von den Landwirten, noch aus Sicht des Wiesenbrüterschutzes erwünscht sind. Und diese Arten können sich weiter ausbreiten.  Dagegen hilft, das Wassermanagement in den Poldern zu stabilisieren. Maßnahmen hierfür wurden im geohydrologischen Gutachten erarbeitet und Vertretern der Gemeinden, im Rahmen des jährlich stattfindenden Treffens der Projektbegleitenden Arbeitsgruppe, im Oktober 2019 sowie in einer öffentlichen Vorstellung den Gemeinden Bugewitz und Mönkebude im Sommer 2019 vorgestellt. Das Gutachten kann auch unter https://life-limicodra.de/de/infomaterial.html  runtergeladen werden.

In den vom Projekt ebenfalls betreuten Naturschutzgebieten Struck, Freesendorfer Wiesen und Großer Wotig verlief die Brutsaison erfolgreich. Hier brüteten insgesamt 30 Kiebitze, 10-12 Rotschenkel, 5 Sandregenpfeifer und ein Austernfischer. Auf der Halbinsel Cosim wurde 2019 die Bewirtschaftung im Sommer wieder aufgenommen und die sich dort ausgebreiteten Schilfröhrichte gemäht. Im nächsten Jahr startet hier dann die Beweidung mit Highland-Rindern. Die dadurch wiederkehrende Salzwiese lockt hoffentlich die ursprünglich dort brütenden Wiesenvögel wieder an.

Das LIFE Limicodra-Team finden Sie jederzeit unter www.life-limicodra.de oder im Projektbüro, Dorfstr. 25 in 17398 Bugewitz, Tel. 039726 251 755. Hier stehen wir für ihre Fragen und Anregungen zur Verfügung.

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