Kampfläufer auf dem Deich am Polder Rosenhagen (Foto: G.Hoffmann)

Nachrichten

Alle Termine und Neuigkeiten im Überblick.

Workshop LIFE Limicodra: Förderinstrumente für den Wiesenvogelschutz: Vorteile/Nachteile

The workshop “The protection of meadow birds – realisation via various funding instruments with their advantages and disadvantages”– International Seminar of the EU-project LIFE Limicodra  – will take place at the conference of the IWSG at the island of Sylt on Sunday, 01.10.2023.

The protection of meadow birds in Germany and other countries is currently being implemented through various means. There are different funding options and approaches for this and we would like to bring together some of these different funding programmes and projects. We would like to get to know the most suitable programme, to filter out advantages and disadvantages and to bring together the most basic cornerstones for a comprehensive and effective wader protection programme in a joint discussion.

In advance we would like to get more informations by you and hope you have 15 minutes to answer our questions. Thank you very much!

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Jahresbericht 2022 jetzt zum downloaden

Im Jahresbericht 2022 können Sie sich über den Fortschritt unseres Projektes informieren und Infos zu den umgesetzten Maßnahmen in den Projektgebieten nachlesen. Der Sachbericht ist auf der Seite Infomaterial als Download erhältlich.

Monitoringbericht 2022 jetzt zum downloaden

Sie können die Brutzahlen unserer Zielarten, aber auch Daten zum Klima auf unseren Projektgebieten, nun in unserem Monitoringbericht 2022 nachlesen. Dieser ist auf der Seite der Informationsmaterialien als Download erhältlich.

4 Wanderungen für Interessierte „…zu den Spuren der Wiesenbrüter“

 

Auch in diesem Jahr werden vier Wanderungen für Interessierte „…zu den Spuren der Wiesenbrüter“ durch einen Mitarbeiter unseres Projektpartners, Naturpark Insel Usedom, in unser Projektgebiet Freesendorfer Wiesen durchgeführt.

Diese Wanderungen werden im Führungsprogramm 2023 "Mit dem Fahrrad unterwegs auf Usedom" des Naturparkes Insel Usedom angeboten.

Anmeldung über:

Naturpark Insel Usedom

Telefon: 038372/7630

 

Es muss sich etwas ändern!

Unter diesem Motto fand am 17.05.2023 eine von mehreren Wasser- und Bodenverbänden organisierte Veranstaltung in Anklam zu den Themen Umgang mit Biberschäden und zukünftiger Moorschutz statt. Die Untere Naturschutzbehörde des Landkreises Vorpommern-Greifswald wurde geladen, um über die Biberproblematik zu referieren. Das LIFE - Projektbüro stellte seine Arbeit vor, um eine umsetzbare Erfolgsgeschichte im praktischen Moorschutz aufzuzeigen. Ziel der Veranstaltung war der Anstoß einer Diskussion über diese Themen mit dem Minister für Klimaschutz, Landwirtschaft, ländliche Räume und Umwelt, Herrn Backhaus, regionalen Landwirten sowie Vertretern aus Behörden und Verbänden.

Als Fazit ist es erforderlich, mehr Geld, einfacher als bisher für die Beseitigung von Biberschäden bereitzustellen sowie die weitere Ausgestaltung der Rahmenbedingungen zur moorschonenden Stauhaltung in den Niedermooren des Landes MV voranzutreiben. Hierzu sind Richtlinien und Erlasse zu überarbeiten bzw. zu erarbeiten, die es den Akteuren einfacher machen, die alltäglichen Probleme in der Fläche nachhaltiger umsetzen zu können.

Veranstaltung in Anklam am 17.05.2023

6. Projektbesuch durch Herrn Dr. Bergmann, NEEMO Particip GmbH und Frau Hingsamer, CINEA

6. Projektbesuch durch Herrn Dr. Bergmann

Am 25. April 2023 besuchte uns Dr. Bergmann vom Monitoring-Team für LIFE-Projekte der NEEMO Particip GmbH im Auftrag der Europäischen Kommission. Frau Hingsamer von CINEA (European Climate, Infrastructure and Environment Executive Agency) als Vertreterin der EU besuchte unser Projekt zum ersten Mal. Ein Vertreter des Kuratoriums der Stiftung Umwelt- und Naturschutz aus dem Ministerium für Klimaschutz, Landwirtschaft, ländliche Räume und Umwelt Mecklenburg-Vorpommern sowie unsere weiteren Fördermittelgeber und Projektpartner waren auch dabei.

Das Projektteam informierte über den Stand der Umsetzung aller Maßnahmen in den Projektgebieten sowie den aktuellen Ausgabenstand und diskutierte offene technische und finanzielle Fragen. Im Bereich der Öffentlichkeitsarbeit wurde die Planung für ein Internationales Seminar und eine Innenausstellung in den Räumen der Naturparke sowie Gemeindezentren vorgestellt. Weitere Themen waren der anstehende Kauf und Tausch bezüglich der Sicherung von Flächen für die notwenigen Maßnahmenumsetzungen, die aktuellen Förderprogramme der Agrar- und Umweltmaßnahmen sowie die Darstellung der zu erreichenden Ziele zu Projektende im Jahr 2025 und der angestrebten Ziele 5 Jahre später im After-LIFE-Conservation Plan.

Am Nachmittag konnten sich die Teilnehmer im Rahmen einer Exkursion in unsere Projektgebiete Großer Wotig, Freesendorfer Wiesen und Struck die Erfolge unserer bisherigen Arbeit anschauen.

QGIS-Kurs

Das gehört auch zu unserer Arbeit dazu... Karten erstellen, um z. B. darstellen zu können, wo genau denn unsere Uferschnepfen im Polder Mönkebude gebrütet haben oder die Gräben verlaufen und Stauanlagen mit Optimierungsbedarf liegen. So etwas lässt sich unter anderem mit dem Programm QGIS erstellen. Das ist also eines unserer Handwerkszeuge, die wir bedienen können müssen. Daher waren wir jetzt 4 Tage, gemeinsam mit Kollegen der Stiftung Umwelt- und Naturschutz MV und der Flächenagentur MV, bei einer Weiterbildung und haben einiges gelernt. Doch jetzt wird es schleunigst Zeit wieder vor die Tür zu kommen. Die Brutsaison ist in vollem Gange und unsere Rücken sind vom vielen Sitzen müde....

 

   

Experten begutachten und diskutieren unsere Flächen – Was wir noch besser machen können

Vom 02.-05.04.23 war Ole Thorup, Koryphäe für Wiesenbrüter, vor allem für den Kampfläufer, Mitarbeiter unseres Projektpartners Amphi International und Vice-Chairman der International Wader Study Group mit uns, unseren Projektpartnern und weiteren Wiesenvogel-Experten aus den Niederlanden und Mecklenburg-Vorpommern auf unseren Projektflächen sowie Nachbarprojektflächen (Polder Leopoldshagen, Karrendorfer und Kooser Wiesen, Insel Koos) unterwegs. Wir haben uns die Polderflächen im Hinblick auf die weitere Optimierung der Vegetation und Wasserstände angeschaut und die Nordgebiete mit Blick auf die ehemaligen Brutflächen des Alpenstrandläufers besucht. Der Fokus lag aber auch darauf was wir generell in allen Gebieten noch für unsere Wiesenvögel optimieren können. Jetzt haben wir Dank Ole einen Plan wo wir noch ein paar Sachen optimieren können und hoffen den Alpi wieder nach Mecklenburg-Vorpommern locken zu können.

     

Die Gelegeschutzzäune in den Poldern Bugewitz und Mönkebude sowie in den Freesendorfer Wiesen stehen

Zaunbau Freesendorfer Wiesen unter besonderen Wetterbedingungen

 

Wir starten in die neue Saison. Wie in jedem Jahr stehen unsere Gelegeschutzzäune wieder im Polder Mönkebude (2 Stück) und den Freesendorfer Wiesen. Im Polder Bugewitz haben wir den Zaun besser an den Wildwechsel angepasst, so dass uns die Wildschweine nicht mehr den Zaun umrennen und sich eventuell verfangen könnten, was bisher noch nie passiert ist. Der Polder Bugewitz entwickelt sich und immer mehr Kiebitze nehmen sich der Fläche an, so dass wir in diesem Jahr an zweit Stellen einen Zaun aufgestellt haben. Wieder haben uns die Naturparke und Ehrenamtliche bei den Arbeiten unterstützt. Nach dem Aufbau des Zaunes in den Freesendorfer Wiesen haben wir uns noch die ehemaligen Brutgebiete des Alpenstrandläufers angesehen und überlegt, was wir dort noch verbessern können.

Begehung ehemaliger Alpenstrandläuferbrutgebiete, Struck

 

Kopfweidenpflege in den Poldern Bugewitz und Rosenhagen

Im Winter 2022/2023 wurden insgesamt 144 Kopfweiden in den Polder Bugewitz und Rosenhagen gepflegt. Die Arbeiten sind weitestgehend abgeschlossen. Manchen Kopfweiden fehlt noch der letzte Schliff, welcher erfolgen wird, sobald die Flächen etwas abgetrocknet sind und das dafür notwendig schwere Gerät an die Bäume heranfahren kann. Im Polder Bugewitz wurden zusätzlich noch 20 Holunderbäume und 243 Hybridpappeln entnommen. Hier herrscht nun große Weitsicht für die Wiesenvögel und wir sind gespannt wie viele Kiebitze sich in diesem Jahr im Polder niederlassen. Wir danken der Firma WoodPimp für die gute Arbeit!

Kopfweidenpflege durch die Firma WoodPimp, Polder Rosenhagen, Februar 2023

6. Projekttreffen

6.Projekttreffen

Anfang jeden Jahres treffen wir uns mit unseren Projektpartnern um die Umsetzungen im letzten Jahr noch einmal Revue passieren zu lassen, einen detaillierten Einblick in die Finanzen zu geben und die Maßnahmenplanungen für das kommende Jahr zu besprechen. Dieses Jahr haben wir vor allem den anstehenden Flächentausch im Polder Rosenhagen sowie die Ausgestaltung der AUKM-Programme (Agrar-Umwelt- und Klimamaßnahmen) besprochen. Im Anschluss tagte noch die Lenkungsgruppe. Darüber hinaus trifft sich das Projektmanagementteam, bestehend aus Mitarbeitern der Naturparke, der Ostseestiftung, Amphi International und dem LIFE Projekt, zwei Mal im Jahr, um die Arbeitsplanung zu besprechen.

Treffen der Projektbegleitenden Arbeitsgruppe im Januar 2023 in Bugewitz

Meike Wegener informiert die PAG über Umsetzungen im Jahr 2022 sowie die Planungen für das Jahr 2023

Wie in jedem Jahr informieren wir unsere Projektbegleitende Arbeitsgruppe (PAG) über die Maßnahmen und Umsetzungen in unserem Projekt aus dem Vorjahr sowie über kommende Umsetzungen und Planungen in den Gebieten und im Bereich Öffentlichkeitsarbeit. Im Anschluss an die Vorstellung im Projektbüro machten wir noch mit einigen Teilnehmern eine Exkursion in den Polder Bugewitz, um die Arbeiten der Kopfweidenpflege und Pappelentnahme sowie einen eingebauten, künstlichen Fuchsbau und die aktuell eingestellten Wasserstände anzuschauen. Die PAG besteht aus Behörden des Landkreises Vorpommern-Greifswald, den Gemeinden der Projektgebiete, Wasserwirtschaftlern, Jagd-, Bauern- und Naturschutzverbänden sowie den Naturparken. In diesem Jahr nahmen insgesamt 14 Personen teil.

 

Exkursion in den Polder Bugewitz

Mehr Weitblick für Kiebitz und Co. bei Bugewitz

 

Im Dezember wurden am Rand des Polders Bugewitz Pappeln entnommen. Momentan erhalten hier und im Polder Rosenhagen etliche Kopfweiden ihre dringend nötige Pflege. Das alles kommt nicht nur den Wiesenbrüter zu Gute. Es gibt nun weniger Versteckmöglichkeiten für Raubsäuger und weniger Ansitzwarten für Räuber aus der Luft, wie Krähen, Bussarde und andere Arten, die sich allesamt gerne an den Gelegen und Küken vom Kiebitz und Rotschenkel bedienen. Die Entnahme der Pappeln und Pflege der Weiden hat aber auch positive Effekte für die Menschen und Landwirte vor Ort. Viele Bäume waren krank, sind schon im Sommer 2022 umgefallen oder es droht ihnen dieses Schicksal bei zukünftigen Stürmen. Sie versperren dann Wege und landwirtschaftliche Flächen und mussten bereits beräumt werden. Jetzt wird die Biomasse zur Energieerzeugung genutzt.

Mehr zu diesem Thema gibt es in einem Artikel vom Nordkurier vom 04.01.2023:

https://www.nordkurier.de/anklam/mehr-weitblick-fuer-kiebitz-und-co-bei-bugewitz-0450905701.html

 

 

Theoretische Ausbildung ehrenamtlicher Gebietsbetreuer im EU-Projekt LIFE Limicodra

Theoretische Ausbildung ehrenamtlicher Gebietsbetreuer

Viele ehrenamtlich Tätige haben uns bisher tatkräftig während der Brutvogelsaison unterstützt!

In der Theoretische Ausbildung ehrenamtlicher Gebietsbetreuer im EU-Projekt LIFE Limicodra am Samstag, den 03.12.2022, haben wir die gesammelten Erfahrungen in der Praxis mit theoretischen Grundlagen untermauert.

Mit diesem Wissen können sie uns in den nächsten 3 Jahren Projektlaufzeit aber auch über die Laufzeit hinaus weiter tatkräftig unterstützen.

Die gehaltenen Vorträge sowie das Protokoll der Veranstaltung können unter Infomaterial heruntergeladen werden.

Einen Pressebericht dazu finden Sie im Nordkurier.

 

Zertifikatsübergabe an Fabian Kruse    Gruppenfoto vor dem Projektbüro

Besuch aus dem Ministerium MV im LIFE-Projekt

Moorbohrung Polder Mönkebude

Am 18.11.2022 kam uns Dr. Malte Ehrich aus dem Ministerium für Klimaschutz, Landwirtschaft, ländliche Räume und Umwelt des Landes Mecklenburg-Vorpommern, Referat 270: Moore, Ökosystemleistungen, Kompetenzzentrum Ökowertpapiere und Bildung für Nachhaltige Entwicklung im LIFE-Projekt besuchen. Herr Dr. Ehrich ist darüber hinaus im Kuratorium der Stiftung Umwelt- und Naturschutz MV tätig. Wir besuchten mit ihm die durch das LIFE-Projekt ertüchtigten Wasserbaulichen Anlagen im Polder Mönkebude, betrachteten die Arbeiten der Pappelentnahme im Polder Bugewitz und legten den besonderen Fokus auf den Torfkörper, welchen wir uns im Polder Mönkebude genauer anschauten. Wir diskutierten über das AUKM-Programm (Agrar-Umwelt- und Klimamaßnahmen) „Moorschonende Wasserhaltung“, wie erfolgreich dieses die letzten zwei Jahre im LIFE-Projekt gelaufen ist, welche Vor- und Nachteile es dabei gab und wie die Nachbesserungen aussehen.

 

Betrachtung Ertüchtigung Stauanlage Polder Mönkebude

Exkursion nach Dänemark 2022

Tag 1 in den Salzwiesen von Vesløs

 

Ende August unternahmen wir gemeinsam mit Mitarbeitern unserer Projektpartner Amphi International und dem Naturpark am Stettiner Haffe des Landesamtes für Umwelt, Naturschutz und Geologie eine Studienreise in mehrere Küstengebiete in Dänemark mit den unterschiedlichsten Projekten zum Schutz von wiesenbrütenden Watvögeln.

Auf der Reise wurden wir von unserem Kollegen Ole Thorup von Amphi International begleitet, einem Experten mit umfangreichem Wissen über die Entwicklung der Wiesenbrüterpopulationen in Dänemark. Er organisierte die gesamte Studienreise und führte uns am ersten Tag in die örtlichen Salzwiesen von Vesløs, in der Nähe von Amtoft.

Am nächsten Tag besuchten wir das Vogelschutzgebiet Østerildtårnet. Ornitologe Jørgen Peter Kjeldsen führte uns durch die gepolderten Flächen am Limfjord. Dieses Gebiet ist in Verbindung mit Bygholm eines der größten Feuchtwiesenkomplexe in Dänemark (ca. 6000 ha). Im Anschluss trafen wir uns mit dem örtlichen Manager von AAGE V. JENSEN NATURFOND in Bygholm. Er zeigte uns verschiedene Bereiche, welche unterschiedlich genutzt werden. So werden manche Flächen mit Weidevieh genutzt, andere dürfen Schilfbestände entwickeln, manche Bereiche sind für den Tourismus gesperrt andere wiederum für die Öffentlichkeit sehr gut ausgebaut mit ausreichend Informationen zum Gebiet und den dort lebenden Arten.

Das Reiseziel für den dritten Tag war die Insel Agersø. Auf dem Weg dahin besichtigten wir das Küstenwiesengebiet Lejsø bei Korsør, ein Brutgebiet von Uferschnepfe und Kampfläufer. Hier konnten wir Teilhaben an der beeindruckenden Zusammenarbeit von Naturschützern und Kommune mit dem Eigentümer und Landwirt. Es war schön zu sehen, was alles möglich ist, wenn alle an einem Strang ziehen.

Auf Agersø besuchten wir die Küstenwiesen im Nordteil und das Helleholm Wildreservat im Südteil der Insel. Hier trafen wir auf vermehrt Einzelkämpfer in dem Bestreben etwas für die Wiesenvögel zu tun. So müssen hier die Flächeneigentümer die Landwirte entlohnen, dass sie ihre Rinder auf die Flächen bringen. Sonst kennen wir das eher andersherum. Das heißt, keine Beweidung und ohne kurze Wiesen wird es für die Wiesenvögel schwer. Bisher mähen sie die entsprechenden Flächen aber auch dieses Unterfangen wird zunehmend schwieriger. Wir drücken die Daumen, dass es in den nächsten Jahren dort weitergehen und es wieder etwas leichter wird.

Am Nachmittag erfolgte die Besichtigung des Vogelreservates Bøtø Nor mit Anita Pedersen, Biologin bei der Gemeinde Guldborgsund (und auch Ornithologin), und dem lokalen Manager von Bøtø Enge/Bøtø Nor. Es war spannend zu hören und zu sehen, wie hier versucht wird wiedergewonnene Küstenwiesen als Feuchtgebiet und Feuchtwiesen zu restaurieren (Natura 2000-Gebiet). Sie sind noch am Anfang, haben aber bereits viel geschafft wie z.B. die Beweidung mit Highland-Rindern und Cornic-Pferden, die hydrologische Abtrennung zum umgebenden Farmland und den groß angelegten Flächenkauf. Nun heißt es, die Flächen weiter zu entwickeln und mit den Behörden gemeinsam an den Managementplänen zu arbeiten, um den Wiesenbrüterschutz noch besser zu verankern.

Am letzten Tag unserer Exkursion besuchten wir Nyord. Søren Ring, Biologe und Leiter von Fugleværnsfonden, führte uns durch ein recht großes Wiesengebiet, das zum Teil der Stiftung Fugleværnsfonden gehört und große Wiesenvogelbestände aufweist. Die Größe der Fläche, das Management und die Zusammenarbeit mit den Landwirten hat uns beeindruckt. So wird die Beweidung gezielt von innen nach außen gesteuert, so dass mit dem natürlichen Abtrocknen der Flächen im Küstenüberflutungsgebiet, die Rinder immer weiter zur Küste gelangen und die Wiesenvögel ungestört brüten können.

Tag 2 Gruppenbild in Bygholm

 

 

Tag 3 Küstenwiesen auf Agersø im Nordteil

 

 

Tag 4 Besichtigung des Vogelreservates Bøtø Nor

 

 

Tag 5 Nyord

 

 

Führung für Mitarbeiter des Naturparkes Unteres Odertal in den Polder Rosenhagen

Am 10.10.2022 wurde eine Führung für Mitarbeiter des Naturparkes Unteres Odertal in den Polder Rosenhagen durchgeführt.

Teilnehmer auf dem Aussichtsturm am Anklamer Stadtbruch

4 Wanderungen für Interessierte „…zu den Spuren der Wiesenbrüter“

 

Es wurden vier Wanderungen für Interessierte „…zu den Spuren der Wiesenbrüter“ durch einen Mitarbeiter unseres Projektpartners, Naturpark Usedom, in unser Projektgebiet Freesendorfer Wiesen durchgeführt.

Diese Wanderungen wurden im Führungsprogramm 2022 "Mit dem Fahrrad unterwegs auf Usedom" des Naturparkes Insel Usedom angeboten.

Nach der Begrüßung und Einleitung gab es eine gemütliche Wanderung durch die Wiesen mit Erläuterungen zu dem was zu sehen war (z.B. Seeadler, Botanik). Mit Ferngläsern konnten einige  Limicolen beobachtet werden, einmal sogar 8 Große Brachvögel.

Teilnehmer:

am 18. 06.: 3 Erwachsene

am 23.07.: 3 Erwachsene und ein Kind

am 20.08.: 5 Erwachsene

am 24.09.: 7 Erwachsene

Monitoringbericht 2021 jetzt zum downloaden

Sie können die Brutzahlen unserer Zielarten, aber auch Daten zum Klima auf unseren Projektgebieten, nun in unserem Monitoringbericht 2021 nachlesen. Dieser ist auf der Seite der Informationsmaterialien als Download erhältlich.

Brutsaison 2022

Bereits zur Zeit des Frühjahrszuges der Vögel bieten die Projektflächen den rastenden Zielarten attraktive Räume zur Nahrungssuche oder zur Rast. Bekassinen nutzen die oft noch oberflächig nassen Wiesen und Weiden zahlreich. Auch wurden in den Poldern regelmäßig durchziehende Kampfläufer beobachtet, die balzend ihre Zeit verbringen. Hier ist also eine Brut durchaus vorstellbar, wenn weiterhin an der Qualität der Randbedingungen gearbeitet wird.

In den Nordgebieten ziehen Alpenstrandläufer durch, deren Bruterfolg unwahrscheinlicher aber nicht unmöglich ist. Die Gebiete sind auch für eine Vielzahl weiterer geschützter Vögel wichtig, so dass alle Maßnahmen auch diesen zugutekommen.

Die Brutsaison verlief durchwachsen. Auf dem Struck stagnieren die Zahlen auf niedrigem Niveau, die Anzahl an Brutvögeln in den Freesendorfer Wiesen war vergleichbar mit dem Vorjahr, der Bruterfolg ist weiter gering. Neben den Zielarten des Projektes brüten regelmäßig Sandregenpfeifer, Austernfischer sowie Säbelschnäbler, die zu den selteneren Brutvögeln im Gebiet gehören.

Die wiedereingerichteten Flächen auf der Insel Großer Wotig wurden gut von den Brutvögeln angenommen, Bruterfolg ist wahrscheinlich.

Wasserstand und Vegetationsstruktur war zu Beginn der Brutperiode im Polder Bugewitz ideal, Foto: P. Martini, 10.03.2022

 

In den Poldern Rosenhagen und Bugewitz brüteten 2022 insgesamt 11 Brutpaare vom Kiebitz. Hier hat sich eine leichte Steigerung zu den Vorjahren ergeben, da die Habitatbedingungen sehr gut waren und auch die Wasserstände im Moorgrünland den Zielvorgaben entsprachen. Im Polder Mönkebude waren die Bedingungen auch im Jahr 2022 ideal. Insgesamt brüteten zwei Uferschnepfenpaare, 4 Rotschenkelpaare, 26 Kiebitzpaare und zahlreiche andere Kleinvögel, die an extensiv genutzte, feuchte Wiesen gebunden sind. Es wurden Kiebitze, Rotschenkel und Uferschnepfen flügge und verließen diese Flächen fliegend.

Die ersten Revieraktivitäten in den Nordgebieten wurden bereits während der Warmphase im März verzeichnet. U.a. in den Freesendorfer Wiesen wurden erste Nester angelegt. Nach einem Kälteeinbruch haben die Kiebitze diese Erstgelege aufgegeben. Die Kälteperiode zog sich bis in die dritte Aprildekade und ging dann in eine längere Trockenphase über, in der die Flächen schnell abtrockneten. Die Bedingungen waren sehr ungeeignet und in allen Gebieten setzten die Brutaktiviäten beim Kiebitz aus. In der zweiten Maidekade traten wieder höhere Wasserstände auf. Dank der Ertüchtigung des Prielnetzes im Vorjahr, wurden die Senken wieder mit Wasser gefüllt. Die Bruthabitate waren anschließend wieder attraktiv und ein erneutes Brutgeschehen wurde aufgenommen. Anfang Juni waren dann etliche Familien mit Jungen unterwegs, von denen viele flügge wurden. Erstmalig wurde auch in den Pastorwiesen im NSG Großer Wotig Bruterfolg beobachtet. Auf dem Struck, in den Freesendorfer Wiesen und im NSG Großer Wotig war somit beim Kiebitz Bruterfolg zu verzeichnen. Die Rotschenkel wurden von der Kältephase im Frühjahr und der Trockenperiode weniger beeinflusst und hatten auf dem Struck und den Freesendorfer Wiesen ebenfalls Bruterfolg, jedoch nicht im NSG Großer Wotig. Bei den Sandregenpfeifern waren in den Freesendorfer Wiesen nur wenige Paare erfolgreich. Die Säbelschnäbler unternahmen Ende April Brutversuche in den Freesendorfer Wiesen (abgebrochen wegen der Trockenheit) und dann nochmal Ende Mai im Gelegeschutzzaun. Die Bruten waren jedoch nicht erfolgreich.

Der Bruterfolg war im Jahr 2022 also durchwachsen und wird maximal bei Kiebitz und Rotschenkel eine bestanderhaltende Reproduktion erreicht haben. Die Auswertung des Monitorings der Brutsaison 2022 ist jedoch noch nicht abgeschlossen.

Kiebitzjunge Foto: Kai Paulig

 

Neben der Beobachtung der Brutvögel wurde es notwendig, die vorhandenen Prädatoren zu identifizieren und auch hier ein gezieltes Monitoring zu beginnen. Um Maßnahmen zur Steigerung des Bruterfolges zu ergreifen, muss bekannt sein, welche Auswirkungen Prädatoren auf die Brutvögel haben. Hierzu wurde eine Wärmebildkamera angeschafft, um zur Hauptaktivitätszeit der Nacht, feststellen zu können, wer anwesend ist und was dort an Schäden entstehen. Gleichzeitig wurden 3 Wildkameras an ausgewählten Standorten angebracht. Die Beobachtungen mit der Wärmebildkamera und Aufnahmen der Wildkameras geben eindeutige Informationen, welche Prädatoren anwesend sind. So wurden im Polder Mönkebude zur Brutzeit mindestens zwei Marderartige beobachtet, die innerhalb des Gelegeschutzzaunes über die Brutfläche gelaufen sind.

Ein Steinmarder inspiziert den eingegrabenen Kunstbau, Foto: Wildkamera automatisch

 

Das Monitoring der Wasserstände erbrachte auch 2022 erneut interessante Fakten über das Geschehen unter der Grasnarbe. Eine Bewirtschaftung von Moorgrünland ist mit hohen Wasserständen unter jetzigen Bewirtschaftungsbedingungen möglich. Die vorhandenen wasserwirtschaftlichen Anlagen müssten weiter angepasst und erweitert werden, um die Wasserstände weiter zu stabilisieren. Die gewonnenen Erkenntnisse aus der Beobachtung der Pegelwasserstände erweitert die Kompetenzen im Bereich der Bewirtschaftung von Niedermooren bei gleichzeitig hohen Wasserständen. Während mehrerer Fachveranstaltungen konnten diese langjährigen Messreihen einem breiten Publikum aus Mecklenburg-Vorpommern aber auch aus anderen Bundesländern vorgestellt werden.

Monitoringbericht 2020 jetzt einsehbar

Sie können die Brutzahlen unserer Zielarten, aber auch anderer Wiesenvögel und Limikolen, nun in unserem Monitoringbericht 2020 nachlesen. Dieser ist auf der Seite der Informationsmaterialien als Download erhältlich.

Jahresbericht 2021 jetzt zum downloaden

Im Jahresbericht 2021 können Sie sich über den Fortschritt unseres Projektes informieren und Infos zu den umgesetzte Maßnahmen in den Projektgebieten nachlesen. Der Sachbericht ist auf der Seite Infomaterial als Download erhältlich.

Treffen der Naturparke MV

Am 28.06.2022 stellte Kai Paulig das LIFE-Projekt im Rahmen des Treffens der Naturparke MV in einer Führung in den Polder Mönkebude und Rosenhagen vor.

Teilnehmer des Treffens der Naturparke MV im Polder Mönkebude

Vorstellung der Erfahrungen Förderprogramm Moorschonende Wasserhaltung

Das EU Projekt LIFE Limicodra widmet sich mittlerweile seit 5 Jahren dem Schutz von Wiesenbrütern. Wesentlich ist hierfür u. a. die Optimierung der Wasserstände. Seit 2 Jahren wird dies über die Förderoption "Moorschonende Wasserhaltung" im Rahmen der Agrarumwelt- und Klimamaßnahmen (AUKM) „Extensive Dauergrünlandrichtlinie“ in der Projektfläche des LIFE-Projektes erprobt.

Am 13.06.2022 wurden in Mönkebude im Rahmen eines Vortrages und einer Exkursion erste Erfahrungen zum Förderprogramm Landwirten, Vertretern aus verschiedenen Behörden, Verbänden und dem Ministerium vorgestellt (Unterlagen zum Download unter Infomaterial).

Das Treffen traf auf große Resonanz und ein reger Austausch fand statt. Nun sind alle gespannt, wie die Ausgestaltung des Programms in der nächsten Förderperiode aussehen wird.

Drücken wir die Daumen, dass ein variabel kombinierbares Programm eingeführt wird und in ganz Mecklenburg-Vorpommern die Wiesenbrüter davon profitieren.

Fachexkursion zum Wiesenbrüterschutz

Am 09.06.2022 führte unsere Projektleiterin, Meike Wegner, eine Fachexkursion zum Wiesenbrüterschutz für 18 Studenten des 6. Semesters IFEM (International Forest Ecosystem Management) im Rahmen einer Exkursion "Zoologisch-Wildbiologische Geländeübung" sowie Herrn Burkhard Stöcker, Lehrbeauftragter für Ökologie und Ornithologie (HNE Eberswalde) in den Polder Mönkebude durch.

Exkursions-Teilnehmer der HNE Eberswalde

Vortrag zum LIFE-Projekt und Exkursionen in den Polder Mönkebude und Freesendorfer Wiesen/Struck für Studenten der Hochschule Neubrandenburg

Vortrag im Ausstellungsraum des Appelbom e.V.

 

 

Am 23.05. und 24.05.2022 fanden ein Vortrag zum LIFE-Projekt und Exkursionen in den Polder Mönkebude und Freesendorfer Wiesen/Struck für 15 Studenten der Hochschule Neubrandenburg, Fachbereich Landschaftswissenschaften und Geomatik Professur für angewandte Zoologie, Tierökologie und Naturschutz im Rahmen einer Exkursion "Tierökologie in der Landschaftsplanung" sowie Herrn Prof. Dr. habil. Robert Sommer, Lehrbeauftragter und Praktikant Andreas Bausenwein des LIFE-Projektes statt.

 

 

Vortrag im Ausstellungsraum des Appelbom e.V.

Drohnenbefliegung im Polder Bugewitz

Drohnenbild Polder Bugewitz März 2022

Unser Kollege von der Flächenagentur MV hat eine Drohne mitgebracht und sehr wertvolle Bilder und Videos für uns gemacht. Man sieht schön wie die Gräben mit Wasser randvoll gefüllt sind und die Wiesen schön nass sind. Die Vegetation ist kurz und der Gelegeschutzzaun wird auch in den nächsten Tagen aufgestellt. Einige Kiebitze balzen auch schon und die Rotschenkel sind ebenfalls da. Drücken wir die Daumen, dass noch ein paar mehr Individuen den Polder Bugewitz attraktiv zum Brüten finden.

Wir starten in die Brutsaison 2022

Vielleicht sind Ihnen auch schon die vielen „Ufos“ oder „fliegenden Waschlappen“, wie die Kiebitze teils scherzhafterweise genannt werden, aufgefallen. Diese Spitznamen kommen durch ihren unverwechselbaren Ruf und ihre Art sich im Luftraum akrobatisch zu bewegen. Viele befinden sich noch auf dem Durchzug, aber die ersten suchen auch bei uns in den Gebieten geeignete Reviere und beginnen mit der Balz.

Grund genug mit dem Aufbau der Gelegeschutzzäune im Polder Mönkebude zu beginnen. So hatten wir tatkräftige Unterstützung durch Ehrenämtler und seitens der Naturparke „Am Stettiner Haff“ und „Insel Usedom“ und konnten insgesamt 4.300 m Zaun auf zwei Flächen stellen. Nun hoffen wir auf ausreichend Schutz vor Raubsäugern und eine erfolgreiche Brut sowie Aufzucht der Jungen in dieser Saison.

5. Projekttreffen

Anfang jeden Jahres treffen wir uns mit unseren Projektpartnern um die Umsetzungen im letzten Jahr noch einmal Revue passieren zu lassen, einen detaillierten Einblick in die Finanzen zu geben und die Maßnahmenplanungen für das kommende Jahr zu besprechen.

In diesem Jahr erfolgte das Treffen pandemiebedingt per Videokonferenz.

Im Anschluss tagte noch die Lenkungsgruppe.

Darüber hinaus trifft sich das Projektmanagementteam, bestehend aus Mitarbeitern der Naturparke und dem LIFE Projekte, zwei Mal im Jahr, um die Arbeitsplanung zu besprechen. 

4. Treffen der Projektbegleitenden Arbeitsgruppe

Die Projektbegleitende Arbeitsgruppe (PAG) wurde zum 26.11.2018 zum ersten Mal einberufen. In diesem Gremium werden Maßnahmen und Umsetzungen in unserem Projekt direkt mit den betroffenen Behörden des Landkreises Vorpommern-Greifswald, Gemeinden, Wasserwirtschaftlern, Jagd-, Bauern- und Naturschutzverbänden besprochen und zur Diskussion gestellt.

Das 4. Treffen der PAG wurde für eine Halbzeitbilanz genutzt. Hierzu wurden die Ziele und geplanten Maßnahmen des Projektes sowie das Erreichte vorgestellt. Für eine detaillierte Vorstellung der Maßnahmen wurde auf den jährlichen Projektbericht verwiesen.

Es konnten viele Maßnahmen auf freiwilliger Basis umgesetzt werden. Erste Erfolge bei den Brutvogelzahlen sind sichtbar, jedoch noch weit hinter den Zielen des EU LIFE Projektes. Problematisch gestaltet sich die Umsetzung von investiven Maßnahmen in den Poldern. Diese können erst umgesetzt werden, wenn die Belange des Wiesenbrüterschutzes langfristig (min.25 Jahre) gesichert sind. Für die erforderliche Arrondierung der Fläche werden Tauschflächen benötigt. Mit der Verbesserung der Habitateignung konnte jedoch über die Top Up Förderung Moorschonenden Wasserhaltung innerhalb des AUKM „Extensive Dauergrünlandrichtlinie“ begonnen werden. Diese ist 2021 gestartet und wurde gut von den Bewirtschaftern angenommen. Das methodische Vorgehen und die ersten Erfahrungen wurden vorgestellt.

Aufgrund der Pandemie erfolgte das Treffen am 02.12.2021 per Videokonferenz.

Workshop "Bewirtschaftung Salzgrünland" im Ozeaneum Stralsund am 29.10.21

Die Diskussion zur Problematik der starken Degradationserscheinungen der Salzwiesentorfe wurde fortgeführt.

Gemeinsam mit der AG Küstenvogelschutz Mecklenburg-Vorpommern wurde am 29.10.2021 ein Seminar zum Thema „Bewirtschaftung von Salzwiesen“ im Ozeaneum Stralsund organisiert.

Im Rahmen des Treffens wurden aktuelle Probleme und Lösungsansätze auf Grundlage der Genese und historischen Nutzung diskutiert.

Hydrologische Optimierung im Polder Mönkebude

Neue Stautafel mit erneuertem Kurbelautomat

Im Polder Mönkebude wurde die Staueinrichtung vor dem Malbusen instandgesetzt. Hierdurch können im gesamten Polder die Wasserstände fest auf hohem Niveau eingestellt werden (-0,1 bis – 0,4 m NHN). Bislang war dies nur bedingt über die Justierung der Schöpfwerkslamelle möglich. Aufgrund der höheren Wasserstände in den letzten drei Jahren war der Bediensteg am Schöpfwerk regelmäßig geflutet. Um das Betreten bei höheren Wasserständen zu ermöglichen, wurde der Bediensteg inklusive Auflage angehoben und repariert.

Neue Stautafel mit erneuertem Kurbelautomat

 

Jahresbericht 2020 jetzt zum downloaden

Im Jahresbericht 2020 können Sie sich über den Fortschritt unseres Projektes informieren und Infos zu den umgesetzte Maßnahmen in den Projektgebieten nachlesen. Der Sachbericht ist auf der Seite Infomaterial als Download erhältlich.

Brutpaarzahlen 2021

Die Auswertung der Brutsaison 2021 ergab ein durchwachsenes Bild. Auf dem Struck stagnieren die Zahlen auf niedrigem Niveau, die Anzahl an Brutvögeln in den Freesendorfer Wiesen war vergleichbar mit dem Vorjahr, der Bruterfolg ist weiter gering. Die wiedereingerichteten Flächen auf der Insel Großer Wotig wurden gut von den Brutvögeln angenommen, Bruterfolg ist wahrscheinlich. In den Poldern Rosenhagen und Bugewitz brüteten 2021 aufgrund ungünstiger Vegetationsstruktur nur wenige Kiebitze. Im Polder Mönkebude waren die Bedingungen 2021 ideal. Die Entwicklung hier ist weiter positiv und auch Bruterfolg war zu verzeichnen. Drei Uferschnepfenpaare brüteten hier 2021. Wir kennen unsere Aufgaben und werden weiter die hydrologischen und vegetativen Bedingungen in unseren Gebieten optimieren auf das wir in der nächsten Saison noch ein paar mehr und vielleicht auch neue Gäste begrüßen dürfen. Ein Großer Brachvogel hat sich zumindest im Polder Mönkebude schon ein paar Mal umgeschaut.

Hydrologische Optimierung im Projektgebiet Großer Wotig

Geschwungener Verlauf der hergestellten Abflussbahn

Nachdem die Störkulisse im Nordteil des Großen Wotigs und in den Pastorwiesen in den vorliegenden Jahren gemäht wurde, erfolgte 2020 eine Vermessung mittels Drohnenbefliegung.

Diese Bereiche wurden aufgrund der Schilfröhrichte nicht im Digitalen Geländemodel hinreichend abgebildet.

Auf Basis der Vermessung erfolgte im August 2021 die hydrologische Optimierung der Abflussbahnen im nördlichen und mittleren Teil des Großen Wotigs sowie in den Pastorwiesen.

Nach Instandsetzung der Abflussbahnen füllten diese sich sofort mit Wasser

Ziel war es, einen ungehinderten Wasseraustausch zu gewährleisten. Mithilfe eines Minibaggers wurden in den Pastorwiesen vier vorhandene Prielstrukturen auf einer Länge von 501 m ertüchtigt. Auf der Insel Großer Wotig wurden insgesamt 27 Prielabschnitte (1.572 m) und ein Übergang instandgesetzt sowie ein Übergang neu angelegt.

Vegetationsumbau in den nördlichen Projektgebieten wird vorangetrieben

Mahd in den Pastorwiesen im NSG Großer Wotig

Zur Unterstützung des Vegetationsumbaus in den nördlichen Projektgebieten ist weiterhin eine Mahd stark verschilfter Bereiche erforderlich. Durch Auftragsvergabe wurden im NSG Halbinsel Cosim im Sommer 7,5 ha und im NSG Großer Wotig 29,6 ha gemäht. Auf dem Struck konnte aufgrund von technischen Problemen und anschließender Hochwässer die Mahd 2021 nur teilweise erfolgen.

Projektposter und Projektflyer

Im Rahmen unserer Öffentlichkeitsarbeit haben wir ein Projektposter erstellt. Dieses ist auf der Seite Infomaterial als Download erhältlich. Wenn Sie ein Plätzchen in Ihrem Gemeindehaus, Stiftung oder Institut frei haben, bringen wir auch gerne eines vorbei. Auch unsere Projektflyer haben einen neuen Anstrich erhalten und sind ebenfalls auf der Seite Infomaterial als Download erhältlich.

Naturparkweg MV eingeweiht

Route des Naturparkwegs in Mecklenburg-Vorpommern
Route des Naturparkwegs in Mecklenburg-Vorpommern

Der Naturparkwanderweg Mecklenburg-Vorpommern verläuft direkt an den Projektflächen des EU LIFE Projektes Limicodra vorbei. Im Rahmen der Eröffnung des 907 km langen Wanderweges wurde im Beisein des Ministers für Landwirtschaft und Umwelt Dr. Till Backhaus sowie des Landrates Michael Sack das EU LIFE Projekt Limicodra mit seinen Zielen und Maßnahmen vorgestellt.

Auf der Wanderung wurde das Schöpfwerk Rosenhagen besichtigt und die im LIFE Projekt entwickelte AUKM Förderung „Moorschonenden Wasserhaltung und Wiesenbrüterschutz“ vorgestellt. Wir hoffen, dass die Wanderern lautstark durch das Getriller und Gejohle von Uferschnepfen und Kiebitz begleitet werden.

21. Mai -Europäischer NATURA 2000-Tag

Der Europäische Tag Natura 2000 bezieht sich auf den 21. Mai 1992, als sowohl die EU-Habitatrichtlinie als auch das LIFE-Programm genehmigt wurden. Diese Richtlinie wurde zusammen mit der Vogelrichtlinie (1979 verabschiedet) zur Grundlage des EU-Natura-2000-Schutzgebietsnetzes. Heute besteht Natura 2000 aus mehr als 27 800 Standorten in Land und Meer der EU, die erfolgreich zur Erhaltung unseres einzigartigen europäischen Naturerbes beitragen.

Um das Natura 2000-Netzwerk - eine der herausragendsten Errungenschaften der EU - zu feiern und die Bemühungen aller Beteiligten zu würdigen, erklärte die Europäische Kommission zusammen mit dem Europäischen Parlament, der Ratspräsidentschaft und dem Ausschuss der Regionen den 21. Mai als Europäischer Natura 2000 Tag.

Besuchen Sie anlässlich des EU Natura 2000-Tages ein nahe gelegenes Natura 2000-Gebiet, entdecken Sie die Arten und Lebensräume, die es schützt, und nutzen Sie # Natura2000Day, um Ihre Erfahrungen auszutauschen.

Im Jahr 2021 rücken wir die Nähe von Natura 2000-Gebieten zum Menschen in den Mittelpunkt zusammen mit den Vorteilen für Mensch und Planet, sowie deren Gesundheit. Das Natura 2000-Netzwerk mit seiner großen Reichweite bringt die Natur buchstäblich vor unsere Haustür. Angesichts der aktuellen Situation mit COVID-19 in Europa werden wir diesen besonderen Tag in den sozialen Medien feiern. Nutzen Sie den # Natura2000 oder # Natura2000Day und machen Sie mit!

Erste Zahlen aus den Polder-Gebieten

Studentin Jasmin an einem Nest

Der Frühling begann mit kaltem Wetter und vielen Brutpaaren. Die Wasserstände sind für die Jahreszeit optimal hoch. Es ist kalt, die Vegetation wächst nur langsam und die Verdunstung ist auch nicht so stark wie in den Vorjahren.

Die Brutbedingungen sind in Mönkebude optimal und in den Poldern Bugewitz und Rosenhagen gut bis ausreichend.

In Mönkebude brüten bis dato 21 Kiebitzpaare innerhalb des Schutzzauns und 3 außerhalb, einige von ihnen haben bereits Küken. Es sind 2-3 Paare Rotschenkel und 2 Paar Uferschnepfen da. 50-100 Kampfläufer sowie ca. 40 Bekassinen sind auf Nahrungssuche und Durchzug anwesend. Der Große Brachvogel wurde nun auch gesichtet.

Im Polder Rosenhagen brütet ein einsames Paar Kiebitze, genau da, wo sie auch im Vorjahr waren. Also wahrscheinlich dasselbe Paar, wie im Vorjahr. Im Polder Bugewitz brüten 3 Kiebitz-Paare insgesamt.

Neue Kartierungsmethoden erforschen

Die Kartierung der Wiesenbrüter ist in unseren Flächen in vollem Gange. Neben der traditionellen Erfassung der Brutvögel mit dem Fernglas untersuchen wir aktuell gemeinsam mit der „thermal DRONES GmbH“ und der Hochschule für Nachhaltige Entwicklung Eberswalde drohnenbasierte Erfassungsverfahren.

Im Rahmen einer studentischen Abschlussarbeit versuchen wir herauszufinden, ob sich die Gelege der Wiesenbrüter mit Drohne und Wärmebildkamera auffinden lassen.

Beginn der Brutsaison 21

Die Wiesenbrüter kehren nach und nach in die Brutgebiete auf Salzwiesen und Haffwiesen zurück. Wir haben deshalb die ersten Prädatorenschutz-Zaunnetze aufgestellt.

Im Polder Mönkebude wurden ca. 2200 m elektrifizierte Zaunnetze aufgestellt, damit Prädatoren wie Fuchs oder Wildschweine nicht auf die Brutfläche in den noch nassen Wiesen gelangen können.

Beräumung von Zaunresten auf der Halbinsel Cosim

Zur Erneuerung des Weidezauns an den Uferseiten der Halbinsel Cosim musste der alte Stacheldrahtzaun entfernt werden. Die Reste wurden per Handarbeit mit den Naturpark-Mitarbeitern beräumt.

EU LIFE Projekt testet neue Förderoption für AUKM

Moorschonende Stauhaltung und Wiesenbrüterschutz

In der Projektkulisse des EU-LIFE Projektes Limicodra wird seit diesem Jahr innerhalb der AUKM „extensive Bewirtschaftung von Dauergrünlandflächen“ die zusätzliche Förderoption „Moorschonende Stauhaltung und Wiesenbrüterschutz“ erprobt. Agrar- Umwelt- und Klimaschutz- Maßnahmen (AUKM) sind landwirtschaftliche Förderinstrumente, die nachhaltigen Produktionsverfahren für die Bewirtschafter finanziell attraktiver machen.

Förderfähig sind Flächen in denen von Januar bis Ende Mai der Wasserstand bei 30 cm unter Geländeoberfläche gehalten wird. Die Stauhöhe wird an einem Staubauwerk eingestellt, maximal dürfen 30 % der beantragten Parzelle über dieser Stauhöhe liegen. Gleichzeitig dulden die Bewirtschafter Schutzmaßnahmen für Wiesenbrüter, wie den Aufbau von mobilen Gelegeschutzzäunen oder eine partielle Zuwässerung bei Trockenheit.

Für die nächsten 2 Jahre wurden ca. 350 ha Flächen beantragt, die zusätzliche Förderung beträgt 210€/ha. Hiermit werden die Erschwernisse bei der Bewirtschaftung ausgeglichen und finanzielle Anreize gesetzt, neben Futter für Vieh auch „Brutvögel zu produzieren“. Darüber hinaus wird ein wichtiger Beitrag für den Klimaschutz geleistet, da durch die Stauhaltung die Emission klimaschädlicher Gase reduziert wird.

Als technischer Dienstleister des Landes M-V hat das LIFE Projekt die Stauziele mit den Bewirtschaftern und den Wasser- und Bodenverbänden abgestimmt und die Landwirte bei der Ermittlung der förderfähigen Parzellen unterstützt. Auf Basis der Erfahrungen soll ein Förderprogramm entwickelt werden, so dass zukünftig das Programm in ganz Mecklenburg-Vorpommern beantragt werden kann.

Unterstützung beim Wiesenbrüterschutz gesucht

Das EU-LIFE Projekt Limicodra sucht Unterstützung für die Mitarbeiter beim Wiesenbrüterschutz!

Es gibt die Möglichkeit, praktische Schutzmaßnahmen und Monitoring zu lernen.

Bei Interesse melden Sie sich bitte unter limicodra@stun-mv.de oder 039726 25 17 55.

Erfolgreiches 2020

Wir blicken zurück auf ein erfolgreiches Jahr. 2020 konnten wir die ersten Uferschnepfen auf den Projektflächen im Polder Mönkebude begrüßen. Die Maßnahmen zum Gelegeschutz und zur Verbesserung der hydrologischen Situation im Polder zeigen Wirkung.

Gerade erreichte uns die Nachricht, dass die EU den Zwischenbericht für gut befunden hat. Auch diese Hürde haben wir erfolgreich gemeistert und blicken nun mit Vorfreude auf das kommende Jahr.

Die Projektassistenz wird seit Dezember von Martina Behrens unterstützt und Christian Schröder hat für das nächste Jahr die Projektleitung von Meike Kilian übernommen.

Brutvogelzahlen 2020

Nun haben wir alle Brutvogelzahlen zusammen für die Saison 2020. Wir sind froh zu sehen, dass sogar in den Polderflächen bereits mehr Vögel brüten. Die Maßnahmen im Gelegeschutz (Aufstellen elektrischer Zäune, Bejagung von möglichen Prädatoren) und im Wassermanagement (Bewässerung von kleinen Senken, Verbesserung der Abfluss-Strukturen) scheinen den Zustand der Habitate zu verbessern. Und die Limikolen haben das erkannt.  Im Polder Mönkebude sind bereits einige Paare der Uferschnepfe im Brutgeschäft. In den Freesendorfer Wiesen brüten neben unseren Zielarten auch Säbelschnäbler, Regenpfeiffer und Austernfischer. Wir hoffen, dass es künftig noch mehr Arten in unsre Projektflächen und besonders in die Polderflächen zieht.

 

Solarpumpentest

an einem Graben in der Nähe des Schöpfwerks Rosenhagen

Endlich sind unsere Solarpumpen eingetroffen und können nun für die Zuwässerung in der Brutzeit genutzt werden.

Der Test erfolgte im Polder Rosenhagen. Die Pumpe wurde dort nur zur Kontrolle der Geräte getestet, denn die Brutzeit ist längst vorbei und die Niederschläge aus den letzten Tagen waren ausreichend für das Pflanzenwachstum.

Exkursion mit Experten

Ende August LIFE Limicodra brachte gut zwei Dutzend Experten zusammen auf der Insel Großer Wotig und in den Freesendorfer Wiesen.

Dieses Mal lag der Fokus der Diskussionen auf den Strukturen und der Gefährdung der Salzwiesentorfe. Es gibt einige Lösungen zu finden, um diesen Lebensraum für die Limikolen und andere typische Küstenarten zu erhalten.

Beweidung auf der Halbinsel Cosim gestartet

Foto: J.Espig

Seit Mitte Juli weiden Highland-Rinder auf der Halbinsel Cosim. Sie sollen das Schilf verdrängen und somit Platz schaffen für Salzgrasland. Diese Rinderrasse aus den Schottischen Hochländern verträgt auch rauheres Klima und Gräser.

Wir sind nun gespannt, wann die ersten Kiebitze sich niederlassen.

Erste Monitoringzahlen 2020

Wie gut sich die Wiesenvögel fühlen, wenn nur ein paar Stellschrauben geändert werden, lesen Sie im Kurzbericht des Gebietsbetreuers in den Haffpoldern.

Informationstafeln in den Projektgebieten

Was lange währt, wird endlich gut - die Informationstafeln zu unseren Projektgebieten auf den Freesendorfer Wiesen, der Insel Struck, der Insel Großer Wotig und der Halbinsel Cosim wurden zusammen mit den Naturparkrangern aufgestellt. Es gibt nun die Möglichkeit, sich vor Ort über die Wiesenbrüter im Gebiet zu informieren. Das Betreten der Flächen ist jedoch auch seitens der Schutzgebietsregeln nicht gestattet. Diese Möglichkeit wird es in Zukunft bei Führungen des Naturparks Insel Usedom oder seitens des Projektbüros geben. Bleiben Sie aktuell auf unserer Internetseite!

Monitoring Bericht 2019 jetzt einsehbar

Sie können die Brutzahlen unserer Zielarten, aber auch anderer Wiesenvögel und Limikolen, nun in unserem Monitoringbericht 2019 nachlesen. Dieser ist auf der Seite der Informationsmaterialien als Download erhältlich.

Halbinsel Cosim nun frei zur Beweidung

künftiger Zugang zu den Weideflächen auf der Halbinsel Cosim

Ende April konnte nun das letzte notwendige Flurstück auf dem Nordhaken der Halbinsel Cosim erworben werden. Außerdem wurden die Bauarbeiten für den Weidezaun abgeschlossen. Im Winter wurde ein letztes Mal das Schilf gemäht. Eine Fläche von ca. 9 ha ist nun bereit für die Beweidung mit Highland-Rindern. Das ist eine besonders robuste Fleischrasse, die mit dem kargen Futter und den teils nassen Wiesen gut klarkommt. Mit dem zeitigen Weideauftrieb soll das flächendeckende Schilf auf den Wiesen verbissen und zurückgedrängt werden, zugunsten der Salzwiesenarten und der Wiesenbrüter. Wir bleiben gespannt auf die Entwicklung der Fläche.

 

 

Monitoring und Gelegeschutz-Maßnahmen im Frühjahr 2020

Nasse Wiese mit Gelegeschutz-Zaun im Polder Mönkebude

Die diversen Maßnahmen zum Schutz unserer Zielarten haben im vergangenen Jahr 2019 zu erfolgreichen Bruten geführt. Die Nachkommen und ihre Eltern sind in diesem Jahr wiedergekommen und bevölkern momentan unsere Projektflächen. Es ist wiedermal viel zu trocken, so dass wir zwei Polderflächen teilbewässert haben. Eine Pumpe hat wenigstens oberflächig einige Pfützen hinterlassen, die die Zielarten und andere gerne annehmen. Wir haben in allen Polderflächen sowie in den Freesendorfer Wiesen insgesamt 5,6 km Prädatorenschutzzäune aus Knotengittergeflecht aufgestellt. Dabei sind nur die Bereiche eingezäunt worden, in denen sich die Brutvögel konzentrieren. Einzelne Nester werden extra eingezäunt oder mit sogenannten Kiebitzhauben geschützt. Insgesamt werden also ca. 45 Brutpaare (BP) Kiebitz, 7 BP Rotschenkel, 2 BP Uferschnepfen und 6 Sandregenpfeifer durch die Zäune vor dem Zugriff durch Raubsäuger bewahrt. Mit etwas Glück profitieren durch die Maßnahmen auch noch ein BP Austernfischer sowie einige Säbelschnäbler. Abschließend informieren wir über den Ausgang der Saison dann im Monitoringbericht 2020.

 

Gelege eines Rotschenkels

 

Die Trockenheit und ihre Folgen

Wasserpumpe
Mit der Wasserpumpe wird ein Teil der Wiesen zum Vorteil der Vögel bewässert

 

Die aktuelle Trockenheit stellt ein großes Risiko für unsere Wiesenbrüter in den Polderflächen dar. Gerade in der Brutsaison sind die Vögel, wie Kiebitz und Uferschnepfe, bei der Nahrungssuche auf feuchte stocherfähige Böden angewiesen. Trocknet die Oberfläche zu schnell ab, kann der Nachwuchs nicht ausreichend mit Wasser und Insekten versorgt werden.

Zum jetzigen Zeitpunkt droht keine Gefahr, da der Torfboden noch eine ausreichende Feuchtigkeit aufweist. Allerdings stellen wir anhand von Pegeln fest, dass der Grundwasserstand durch die zunehmende Verdunstung aktuell täglich um 1 bis 2 cm sinkt. Somit ist das bis in den Juni andauernde Brutgeschäft ein Wettlauf gegen die Zeit.

Um den Vögeln einen Vorteil zu verschaffen, versuchen wir ein allzu schnelles Absinken des Grundwasserpegels in den Poldern zu verhindern und kleinere Teilbereiche oberflächlich zu bewässern. Zusätzlich entwickeln wir Strategien, um künftig das Absinken der Graben- und Grundwasserstände vom Winter zum Sommer zu verlangsamen.

Niedrige Grundwasserstände haben nicht nur Nachteile für die Vögel: Bei den Polderflächen handelt es sich um Niedermoore mit bis zu 5 m mächtigen Torfkörpern. Mit dem Austrocknen des Torfkörpers kommt es zu Sackungsprozessen und einer beschleunigten Zersetzung des Torfes, aktuell bis zu 1 cm pro Jahr. Mit dem sinkendem Geländeniveau gehen hohe CO²-Emissionen und Schöpfwerkskosten einher.

 

Baujagd 2020

Zur Erfassung der in den Küstenvogel-Schutzgebieten lebenden Prädatoren fand wie jedes Jahr eine Baujagd statt. Nach den Wintermonaten haben sich einige spezialiserte Jäger zusammengefunden, um die Bestände an Predatorensäugern zu reduzieren.

Dieses Jahr wurden am 28.2. und 18.3. die Freesendorfer Wiesen begangen. Es wurden keine Tiere erlegt, jedoch wurden die vorhandenen und befahrenen (bewohnten) Baue erfasst. Am 20. März konnte nach den Hochwassertagen ein Dachs auf der Insel Struck erlegt werden. Durch die Entnahme aus den Gebieten sollen die "gefährlichen Besuche" an den Gelegen der Bodenbrüter reduziert werden. So haben sie eine größere Chance, ihre Küken aufzuziehen und ihre Population im Gebiet zu erhalten. Aus diesem Grund sollen in den Projektgebieten dieses Jahr noch einige Kunstbaue installiert werden, so können die Fuchszahlen besser reguliert werden.

LIFE Limicodra bei der Arbeitsberatung mit den ehrenamtlichen Naturschutzmitarbeitern des Landkreises VG

 

Die Arbeitsberatung mit den ehrenamtlichen Naturschutzmitarbeitern des Landkreises Vorpommern-Greifswald fand am 07.03.2020 mit 76 Teilnehmern in der Zuckerfabrik Anklam statt. Interessante Vorträge aus unterschiedlichen Bereichen des Naturschutzes und spannende Diskussionen sorgten für einen regen Austausch. Unser Kollege Peter Markgraf von der Flächenagentur MV informierte über Flächensicherung und Kompensationsmaßnahmen für den Naturschutz durch die Stiftung Umwelt- und Naturschutz MV. Und auch die Inhalte unseres LIFE-Projektes sowie der aktuelle Umsetzungsstand wurde vorgestellt. Den Vortrag finden Sie als Download auf unserer Homepage unter Infomaterial.

Wir suchen eherenamtliche Gebietsbetreuer für unsere Projektgebiete. Dafür wollen wir unser Ausbildungsprogramm in diesem Jahr fortsetzen bzw. erweitern und hoffen auf weitere Interessierte. Die Inhalte des Programms sind u.a. Ökologisches Grundwissen, Detailkenntnisse zu Zielarten und Lebensräumen, Feldornithologische Technikcen, (Verwaltungs-)rechtlicher Hintergrund des Naturschutzes, Schutzmethoden für Wiesenbrüter sowie Grundkenntnisse über Jagd und Landwirtschaft. Das Programm soll über mehrer Wochen an einzelnen Tagen gehen und theoretische wie praktische Inhalte vermitteln. Am Ende gibt es ein Abschlusszertifikat. Gedacht ist, dass uns Ehrenamtliche während der Projektlaufzeit, vor allem während der Brutsaison, unterstützen und nach Ende des LIFE-Projektes im Jahr 2025 die Gebietsbetreuung übernehmen. Haben wir Ihr Interesse geweckt? Dann melden Sie sich bei uns!

Die Saison 2019 im EU Projekt LIFE Limicodra

Artikel erschienen im Mitteilungsblatt "Am Stettiner Haff" und "Anklam Land"

Im Rahmen des EU-LIFE Projekts „Wiesenbrüterschutz im Vorpommerschen Küstenland“ wurde im Jahr 2019 für die Polder Rosenhagen, Bugewitz und Mönkebude ein geohydrologisches Gutachten erstellt. Hierfür wurden 14 Grundwassermessstellen und 11 Oberflächenwasserpegel in verschiedenen Bereichen der Polder installiert. Aufgrund des trockenen Winters 2018/2019 lagen die Wasserstände zu Beginn der Brutzeit Anfang April 2019 in den tiefst gelegenen Flächen im Polder Rosenhagen bereits bei 0,2 m, im Polder Bugewitz bis zu 0,4 m cm unter Flur.

Die vergleichsweise trockenen Bedingungen führten dazu, dass sich im Polder Rosenhagen keine Brutvögel ansiedelten und im Polder Bugewitz nur ein Kiebitzpaar einen Brutversuch startete. Die Wasserstände im Polder Mönkebude waren im Frühjahr oberflächennah und damit günstiger. Einzelne Kiebitzpaare bezogen hier ihr Revier. Das LIFE Limicodra-Team reagierte hierauf und errichtete gemeinsam mit Ehrenämtlern und Mitarbeitern des Naturparks „Am Stettiner Haff“ einen 2.200m langen Gelegeschutzzaun, um die Brutvögel vor Raubsäugern wie Fuchs und Waschbär zu schützen. Zusätzlich wurde eine kleine Teilfläche von ca. 1,5 ha mit Hilfe einer Pumpe oberflächlich vernässt. In der Folge siedelten sich insgesamt 10 Kiebitzpaare und ein Rotschenkelpaar an. Die Bewässerung der Teilfläche sollte die Attraktivität der eingezäunten Fläche erhöhen und ein Abwandern der Vögel nach dem Schlupf der Jungen verhindern. Bis Anfang Juni sanken die Wasserstände auf 0,4 m unter Flur und die Altvögel führten die Jungen aus dem gezäunten Bereich heraus in angrenzende, mit Rindern beweideten Flächen. Ein flügge werden (flügge sind Jungvögel, wenn erste Flüge möglich sind) der Jungvögel konnte hier leider nicht beobachtet werden.

Im Verlauf des Sommers und des Herbstes sanken die Wasserstände in den Poldern teilweise auf 1,5 m unter Flur (Rosenhagen) und 0,6 m unter Flur in Mönkebude. Mit diesen stark wechselnden Wasserständen kommen am besten die tief wurzelnden Seggen und Binsen zurecht, die weder von den Landwirten, noch aus Sicht des Wiesenbrüterschutzes erwünscht sind. Und diese Arten können sich weiter ausbreiten.  Dagegen hilft, das Wassermanagement in den Poldern zu stabilisieren. Maßnahmen hierfür wurden im geohydrologischen Gutachten erarbeitet und Vertretern der Gemeinden, im Rahmen des jährlich stattfindenden Treffens der Projektbegleitenden Arbeitsgruppe, im Oktober 2019 sowie in einer öffentlichen Vorstellung den Gemeinden Bugewitz und Mönkebude im Sommer 2019 vorgestellt. Das Gutachten kann auch unter https://life-limicodra.de/de/infomaterial.html  runtergeladen werden.

In den vom Projekt ebenfalls betreuten Naturschutzgebieten Struck, Freesendorfer Wiesen und Großer Wotig verlief die Brutsaison erfolgreich. Hier brüteten insgesamt 30 Kiebitze, 10-12 Rotschenkel, 5 Sandregenpfeifer und ein Austernfischer. Auf der Halbinsel Cosim wurde 2019 die Bewirtschaftung im Sommer wieder aufgenommen und die sich dort ausgebreiteten Schilfröhrichte gemäht. Im nächsten Jahr startet hier dann die Beweidung mit Highland-Rindern. Die dadurch wiederkehrende Salzwiese lockt hoffentlich die ursprünglich dort brütenden Wiesenvögel wieder an.

Das LIFE Limicodra-Team finden Sie jederzeit unter www.life-limicodra.de oder im Projektbüro, Dorfstr. 25 in 17398 Bugewitz, Tel. 039726 251 755. Hier stehen wir für ihre Fragen und Anregungen zur Verfügung.

Jährliches Projekttreffen abgehalten

Einmal jährlich findet unser Projekttreffen statt. Dafür haben sich am 31.01.2020 unsere Projektpartner im Projektbüro Bugewitz eingefunden.

Am Vormittag haben wir im Projektmanagementteam, bestehend aus Projekt-Mitarbeitern des LIFE-Projektes, der Naturparke "Am Stettiner Haff" und "Insel Usedom", der Ostseestiftung und Amphi International, das 2. Halbjahr 2019 ausgewertet und die Arbeitsplanung für das 1. Halbjahr 2020 besprochen.

Zum darauffolgenden Projekttreffen kamen noch weitere Kollegen der Projektpartner des Landesamts für Umwelt, Naturschutz und Geologie, der Ostseestiftung und der Stiftung Umwelt und Naturschutz M-V hinzu. Die Projektaktivitäten im Jahr 2019, die Soll/Ist-Bilanz, Berichtspflichten 2019/2020 sowie geplante Projektaktivitäten für das Jahr 2020 wurden vorgestellt und diskutiert.

Nach einer Mittagspause im Café Oblomov (http://www.oblomow-bugewitz.de/) setzte sich noch die Lenkungsgruppe, bestehend aus Projekt-Mitarbeitern des LIFE-Projektes, des Naturparks "Am Stettiner Haff", der Ostseestiftung, Amphi International sowie der Stiftung Umwelt und Naturschutz M-V zusammen und sprach über Mittelabrufe, Verwendungsnachweise sowie geplanten Projektaktivitäten und damit verbundenen Fördermöglichkeiten.

Es war ein langer und konstruktiver Besprechungstag. Wir haben einige Entscheidungen getroffen und können energiegeladen in die Brutsaison 2020 starten.

Vorstellung Projektverlauf in Gemeindevertretung der Gemeinde Bugewitz

Vortrag Gemeindevertretung der Gemeinde Bugewitz

LIFE Limicodra hatte bei der Gemeinde Bugewitz um einen Termin zu einer Sitzung der Gemeindevertretung der Gemeinde Bugewitz zur Vorstellung des Projektverlaufes gebeten.

Am 27.01.2020 war es dann so weit, die Gemeindevertretung der Gemeinde Bugewitz hatte uns zu Ihrer Sitzung eingeladen.

In einem kurzen Vortrag stellten wir die Projektaktivitäten aus dem Jahr 2019 in den Poldern Bugewitz, Rosenhagen und Mönkebude vor. Dabei wurden unter anderem über die Brutpaarzahlen aus den Polderflächen informiert. Im Jahr 2019 brüteten insgesamt 11 Brutpaare von Kiebitzen und ein Brutpaar von Rotschenkeln in den Poldern. Dabei fokussierte sich das Brutgeschehen auf den Polder Mönkebude. Hier erfolgten zur Brutsaison 2019 erste Maßnahmen seitens des LIFE-Projektes. So hat die frühzeitige Stauhaltung von Wasser im Polder, eine zusätzlich partielle Oberflächenbewässerung sowie der Aufbau eines 2.200 m langen Gelegeschutzzaunes den Wiesenvögeln zur Brut verholfen. Die Polder Rosenhagen und Bugewitz waren für die Wiesenvögel im Jahr 2019 zu trocken.

Des Weiteren wurden die Ideen für die Saison 2020 in den Polderflächen vorgestellt. Für die Umsetzung stehen Gespräche mit den örtlichen Landwirten, Eigentümern, Wasser- und Bodenverbänden, Naturparken und Behörden an.

Packen wir es also gemeinsam an und lassen sie uns gemeinsam etwas für die Wiesenbrüter tun.

LIFE Limicodra jetzt auch auf Instagram

LIFE Limicodra ist jetzt auch im sozialen Netzwerk Instagram zu finden. Folgt uns unter "lifelimicodra" auf Instagram: https://www.instagram.com/lifelimicodra/

Zweites Treffen der Projektbegleitenden Arbeitsgruppe

Das zweite Arbeitstreffen der Projektbegleitenden Arbeitsgruppe (PAG) fand am 22.10.2019in Bugewitz statt. Die betroffenen Behörden, Gemeinden, Wasserwirtschaftler, Jagd-, Bauern- und Naturschutzverbände konnten sich über den aktuellen Stand des Monitorings und der umgesetzten Maßnahmen informieren. Johannes Limberg stellte das Geohydrologische Gutachten für die Polder Rosenhagen, Bugewitz und Mönkebude vor.

In der Diskussion besprachen wir mögliche Umsetzungen zur Bewässerung der veränderten Torfböden in den Poldern in den Frühjahrsmonaten. Das ist unerlässlich für die Brutvogelhabitate. Bevor es aber mit den Planungen weitergeht, müssen erst die Projektflächen durch Landkauf oder -tausch gesichert werden.

Erste Erfolge wurde verzeichnet in den Projektgebieten Freesendorfer Wiesen and Mönkebude, wo mehr flügge Junge beobachtet werden könnten als in 2018. Das Aufstellen der mobilen Elektrozäune hatte vermutlich einen positiven Effekt für die Bruten.

Tagung der International Wader Study Group, England

Vom 20.-23.09.2019 wurde die jährliche Tagung der International Wader Study Group (Wader = Watvögel) in Morecambe Bay,  England abgehalten. Erste Ergebnisse aus dem LIFE Limicodra-Projekt wurden in Form eines Poster vorgestellt (zum Download unter Infomaterial). Die Vorträge und Poster verschiedener Experten im Bereich der Watvögel regten zu Diskussionen und informativen Gesprächen an. Ein Workshop zum Prädatorenmanagement lieferte viele Beispiele an Maßnahmen und Umsetzungen, die wir für unser Projekt nutzen können.

Wir konnten von der Tagung sehr viel an neuen Informationen, Kontakten, Anregungen und Hinweisen zur Projektumsetzung mitnehmen. Einige Experten haben uns eingeladen, Ihre Flächen und Projekte näher kennenzulernen. So ist geplant, dass wir nächstes Jahr mit anderen LIFE-Projekten zusammen in die Niederlande und nach England fahren. Wir haben mitgenommen, dass der Wissenaustausch ein wichtiges Werkzeug für eine erfolgreiche Projektumsetzung ist und gerade die Gespräche zwischen Kaffee und Kuchen offene Fragen lösen und neue Denkanstöße liefern. Nächstes Jahr findet die Tagung in Deutschland auf Sylt statt und wir werden wieder mit dabei sein.

 

Reparatur der Durchlässe in den Freesendorfer Wiesen

Um die Durchlässigkeit für die Hochwässer zu gewährleisten, wurden im September kleinräumige Baggerarbeiten auf den Freesendorfer Wiesen durchgeführt.

Es wurden 3 Rohrdurchlässe freigelegt und ein neuer eingesetzt. Das Hochwasser kann nun besser in die Freesendorfer Wiesen ein- und ausfließen. Mit dieser kurzfristigen Maßnahme können in den kommenden Monaten die Bruthabitate für Kiebitz & Co. besser durchfeuchtet werden.

Besuch auf dem Großen Wotig

Eine Gruppe aus Experten des Greifswald Moor Centrum, der Universität Greifswald und der Naturschutzbehörden besuchten Ende Juni das Naturschutzgebiet Großer Wotig, das am Peenestrom gelegen ist. Christian Schröder, unser Gebietsbetreuer, zeigte den Besuchern den Status quo im Projektgebiet. Einige Fragen wurden diskutiert.

Das Salzgrassland ist in einigen Bereichen stark geschädigt durch die häufigen Hochwasser und den Tritt der Rinder. Außerdem kann das Vieh nicht in alle Bereiche der Insel gelangen wegen einiger tiefer Übergänge an Prielen. Deswegen werden diesen Sommer einige Übergänge/Furten über Priele und Entwässerungsgräben befestigt, um so die Rinder zu den Schilfflächen zum Fressen zu bringen und das Salzgrasland im Nordteil der Insel zu retten.

Öffentliche Vorstellung der geohydrologischen Studie der Polder Bugewitz, Rosenhagen und Mönkebude

Das EU LIFE Projekt „LIFE Limicodra“ hat den Erhalt bzw. die Erhöhung der Bestände von wiesenbrütenden Watvögeln an der vorpommerschen Küste zum Ziel. Um die Möglichkeit zur Verbesserung der Bruthabitate an der Haffküste zu schaffen, wurde eine geohydrologische Studie bei der UmweltPlan GmbH in Auftrag gegeben.

Die Ergebnisse dieser Studie wurde den Bürgern, Bewirtschaftern und Eigentümern der Gemeinde Bugewitz am 26.06.2019 und der Gemeinde Mönkebude am 01.07.2019 vorgestellt und Fragen sowie Möglichkeiten zur Habitatverbesserung diskutiert.

Wir bedanken uns recht herzlich für Ihr Kommen, Ihre inhaltlichen Fragen, Anregungen und Vorschläge. Wir konnten durch die zwei Abende für uns und das Projekt sehr viel an neuen Informationen und Ideen mitnehmen.

Besuch aus dem Ministerium für Landwirtschaft und Umwelt

Dr. Buchwald (links im Bild)) wurde von Frau Marie-Luise Waldenspuhl aus der Abteilung für Nachhaltige Entwicklung, Forsten und Naturschutz begleitet. Sie konnten einen Einblick in das Projekt gewinnen und erfuhren von den Herausforderungen aber auch den bisher erreichten Meilensteinen. Zwei Polder sahen wir uns zusammen mit den Landwirten an, um über die aktuellen Probleme zu reden und Lösungen zu finden für beide: Landnutzer und Naturschützer. Ziel ist, den Boden so gut zu erhalten, dass Weidevieh und Wiesenbrüter darauf leben können. Positiver Nebeneffekt ist die Verringerung der Treibhausgas-Emissionen aus den trockengelegten Moorböden. Wir hoffen nun auf ein neues und flexibleres Programm oder Modul in den nächsten AgrarUmweltschutz und Klimaschutz-Maßnahmen (AUKM) für den Wiesenbrüterschutz in Feuchtgrünländern.

 

Pressemitteilung des Ministeriums für Landwirtschaft und Umwelt MV

Die Pressemitteilung des Ministerium für Landwirtschaft und Umwelt finden Sie als Download auf der Seite Infomaterial.

Besuch bei LIFE Wiesenvögel Niedersachen

Windrad zum Schöpfen des Wassers, seit ca. 40 Jahren

Das Ochsenmoor südlich des Dümmer wurde seit 1990 sukkzessive wiedervernässt. Das Gelände liegt unter dem Seespiegel des Dümmer und wird durch Windpumpen und 50 handbetriebene Stahlstaue bewässert, so dass ein großes Mosaik an unterschiedlich lang überstauten Wiesen und somit Vegetationsformen entstanden ist. Durch diese Maßnahmen konnte der Rückgang der Wiesenbrüter gestoppt und umgekehrt werden. Einzig die Prädation durch Raubsäuger brachte Rückschläge. Mit einem konsequenten Jagdmanagement mit Röhrenfallen und Drückjagd konnten die Verluste an Gelegen und Küken verringert werden.

Auf den Kehdinger Flächen bei Freiburg/Elbe wurden ähnliche Maßnahmen durchgeführt. Hier werden die Flächen zwischen Sommer- und Hauptdeich und außendeichs für die Wiesenbrüter erhalten. Wichtig hierbei ist auch die Sicherung der Flächen durch Landkauf.

Wir wissen nun, welchen Herausforderungen wir uns noch stellen müssen.

www.wiesenvoegel-life.de

 

Sonnenenergie für Brutvögel

Aufstellen des Solarmoduls für die Versorgung des Elektrozauns

In den Projektgebieten haben sich nun die Brutvögel ihre Reviere gesucht. Ein Grund unsere Bruthabitate vor dem Eindringen von Füchsen und Waschbären zu schützen. Dafür haben wir nun insgesamt 4500 m mobile Elektrozäune aufgestellt.

Wir können nun in den Freesendorfer Wiesen und im Polder Mönkebude jeweils ca. 30 ha Bruthabitat mit mobilen Zäunen vor Raubsäugern schützen. Davon profitieren die Kiebitze, Rotschenkel, Sandregenpfeiffer und sogar Säbelschnäbler in den Freesendorfer Wiesen und Kiebitze im Polder Mönkebude.

Zur Versorgung der Elektrozäune verwenden wir klimaneutrale Solarpanele.

Zaunbau für den Gelegeschutz

So früh wie nie zuvor sind Kiebitz & Co. nach Vorpommern zum Brüten zurückgekehrt. In unserem Schwester-Projekt in Leopoldshagen wurden schon am 12. März 2019 die Elektrozäune aufgestellt. Sie sollen die Nester der Kiebitze, Rotschenkel, Großen Brachvögel, Uferschnepfen und anderer Bodenbrüter vor Raubsäugern wie dem Fuchs schützen.

Die Mitarbeiter/innen des Naturpark „Am Stettiner Haff“ wurden dabei gleich in den korrekten Aufbau eingewiesen, denn sie sollen in Zukunft beim Stellen und Kontrollieren unserer Prädatorenschutzzäune helfen. Unsere Elektrozäune sind bereits auf dem Weg in die Projektgebiete.

2. Projektbesuch NEEMO

Am 18. Februar 2019 besuchte uns Dr. Bergmann von NEEMO im Auftrag der Europäischen Commission, um unseren Projektstand zu erfahren. Die anderen Projektpartner waren auch dabei.

Diesmal konnte sich Dr. Bergmann bei schönem und für die Jahreszeit zu warmem Wetter einen Anblick der Polderfläche Bugewitz verschaffen. Dort sprachen wir zusammen mit den Projektpartnern LUNG MV und Ostseestiftung über die aktuell laufende Hydrologische Studie. Die Ergebnisse werden für Ende Mai erwartet. In der Zwischenzeit wird es wieder das Brutvogel-Monitoring und Zaunbau für Gelegeschutz geben.

Start der Hydrologischen Studie

Für die Hydrologische Studie in den Poldern konnte die UmweltPlan Gmbh aus Stralsund beauftragt werden. Es sollen die geohydrologischen Gegebenheiten untersucht und mögliche Maßnahmen für die Verbesserung der Lebensbedingungen der Wiesenbrüter gefunden werden.

In den Poldern Rosenhagen, Bugewitz und Mönkebude stehen seit Oktober 2018 nun insgesamt 15 Grundwasser- und 10 Oberflächenwasser-Messstellen, die Daten für die Erkundung der Wassergänge im Boden sammeln. Die Pegel werden regelmäßig vom Betreuer der hydrologischen Maßnahmen, Johannes Limberg von der Ostseestiftung, hier mit der Projektmanagerin Meike Kilian zu sehen, abgelesen. Die Ergebnisse der Studie werden für Mai erwartet.

Erstes Treffen der Projektbegleitenden Arbeitsgruppe

Die Projektbegleitende Arbeitsgruppe (PAG) wurde zum 26.11.2018 einberufen. In diesem Gremium werden Maßnahmen und Umsetzungen in unserem Projekt direkt mit den betroffenen Behörden des Landkreises Vorpommern-Greifswald, Gemeinden, Wasserwirtschaftlern, Jagd-, Bauern- und Naturschutzverbänden besprochen und zur Diskussion gestellt.

Beim ersten Treffen wurde unser Projekt in seiner Gesamtheit und der aktuelle Projektstand vorgestellt. Das ex-ante Monitoring wurde abgeschlossen und die Hydrologische Studie für die Polder wurde in Auftrag gegeben.

Experten Treffen für Wiesenbrüterschutz in Bugewitz

Vom 7. bis 9. November kamen Experten aus Deutschland und Dänemark zu uns nach Bugewitz, um unser Projekt kennenzulernen und uns von ihren Erfahrungen zu berichten.

In gut 2 Tagen besprachen wir Themen wie Ansprüche und Verhalten der Zielarten, Maßnahmen zum Schutz der Gelege und Küken, Verbesserung der Lebensräume durch Wasserstandsanhebung in der Brutsaison und Bewirtschaftungsmethoden, sowie rechtliche Voraussetzungen. Praktische Ansätze wurden direkt vor Ort in den Poldern Rosenhagen, Bugewitz und Mönkebude sowie auf den Freesendorfer Wiesen und dem Struck erörtert.

Im Bild ist der Besuch des Kompensationsprojekts (E2) der Flächenagentur MV im Polder Leopoldshagen mit der Projektleiterin Geranda Olsthoorn zu sehen. Dort wurde über gute Boden- und Vegetationsbedingungen für Wiesenbrüter gesprochen.

Exkursion nach Südschweden

LIFE Limicodra mit Susanne Forslund vom Landkreis Kalmar

Ende September nutzten wir die frühherbstlichen Tage, um Wiesenbrüter-Projekte in Kristianstad, auf Öland und an der Vogelstation Falsterbo kennenzulernen.

Im Biospärenreservat Vattenrike lernten wir von Hans Cronert etwas über die besondere hydrologische Situation und das geschickte Management der Wiesen am Hammersjö-See, der der Mündung des Helge-Flusses in die Ostsee vorgelagert ist.

Im Südteil Ölands stellte uns Susanne Forslund das LIFE-Projekt Wiesen und Feuchtbiotope auf Öland (2000-2004) und die Projektgebiete an der Südspitze vor. Wir waren besonders beeindruckt von den geologischen Gegebenheiten, sowie den Jagdmethoden auf Raubvögel von Jäger Magnus Johansson.

Zu guter letzt haben wir einige erfolgreiche Schutzmethoden für Wiesen- und Küstenvögel am Südzipfel Schwedens in Falsterbo kennengelernt. Dort war auch schon der Vogelzug in vollem Gange.

Von unserer Tour von der Nordküste der Ostsee nahmen wir viele Anregungen mit und bedanken uns herzlich bei unseren Begleitern Susanne, Hans, Magnus und P.G.

Vorstellung LIFE-Projekt und NaturKulturHaus Bugewitz

Die Eröffnung des NaturKulturHauses Bugewitz mit der Vorstellung unseres Naturschutz-Großprojektes fand im Juni bei strahlendem Sonnenschein statt. Minister T. Backhaus wünschte dem Projektteam und dem Appelbom e.V. in Bugewitz viel Erfolg und gutes Gelingen. Die zahlreichen Gäste konnten sich die Büros und den Ausstellungsraum mit derzeit fantastischen Naturaufnahmen der GdT anschauen. In Zukunft soll hier eine interaktive Ausstellung zum Wiesenbrüterschutz, dem Anklamer Stadtbruch und der Naturlandschaft zu erleben sein.

KinderUNI mit LIFE Wiesenvögeln

Am 23. Mai 2018 stellte unser Gebietsbetreuer Christian Schröder das LIFE-Wiesenbrüterprojekt ca. 140 Kindern in der Universität Greifswald vor. Unterstützung bekam er von Kai Paulig und Dr. Sebastian Lorenz. Die Kinder waren begeistert vom Aussehen und den Rufen der Vögel. Sie konnten im Anschluss durch ein Spektiv schauen, mit dem die Vögel beobachtet und gezählt werden, um die Entwicklung der Bestände zu erfassen.

Beginn des Monitoring in den Projektgebieten

Im April starteten unsere Gebietsbetreuer die Beobachtung und Zählung der Brutvögel. Das Vegetationsmonitoring findet nach dem Brutgeschäft statt. Unser Hydrologischer Betreuer ist voll mit der Vorbereitung der Gutachten beschäftigt.

Auftakt-Treffen der Projektpartner

Am Freitag, den 13.04.2018, fand das Auftakttreffen der Projektpartner für das LIFE-Limicodra-Projekt statt. Es wurde ausführlich vom (kommissarischen) Projektleiter Christian Schröder vorgestellt. Die Projekt-Lenkungsgruppe (SC) und die Projekt-Leitungsgruppe (PMT) wurden einberufen. Nächste Schritte sind die Schaffung eines Beirats und eines Experten-Forums.

Erster Projektbesuch des EU-Monitors

Am 23. Januar 2018 konnte sich Herr Bergmann von NEEMO, unser Tutor und Monitor der EU, einen Überblick über unsere Arbeit und einen kurzen Einblick in drei der Projektflächen verschaffen. Er wird uns nun jährlich einen Besuch abstatten und das Fortschreiten begleiten. An diesem Wintertag konnten wir keine Zielarten beobachten, deshalb zeigt ihm unser damaliger Projektleiter Dr. Lorenz hier auf der Karte das Naturschutzgebiet Großer Wotig.

Besuch bei LIFE Limosa und Bunde Wischen e.G.

Am 27./28. November 2017 besuchten wir in Vorbereitung unseres eigenen Projektes das Schwester-Projekt LIFE Limosa und die Bunde Wischen e.G. in Schleswig-Holstein. An diesen beiden November-Regentagen konnten wir zusammen mit unseren Projektpartnern, Vertretern des LUNG, der Naturparke, der Ostseestiftung, AMPHI International u.a. Flächen, Maßnahmen und Erfolge dieser Projekte für den Wiesenbrüterschutz anschauen und fuhren voller Enthusiasmus wieder nach M-V.