Alpenstrandläufer sind fast nur noch zu Gast in Vorpommern (KP)

Zielarten

Unsere Zielarten sind schwer zu finden und zu sehen, dafür lassen sie sich leicht an ihren Rufen erkennen. Unter den Bildern finden Sie die Rufe zum Reinhorchen.

Kiebitz (Vanellus vanellus)

Der Kiebitz war in der Vergangenheit auf den Salzwiesen der Küste und den Feuchtwiesen des Binnenlandes ein häufiger Brutvogel. Der aktuelle Brutbestand in Mecklenburg-Vorpommern wird auf 1900 -3400 geschätzt, Trend abnehmend. Der Kiebitz reagiert schnell auf veränderte Bedingungen und kann neue Gebiete besiedeln. (Foto: Günther Hoffmann)

Rotschenkel (Tringa totanus)

Wie auch die anderen Arten des Feuchtgrünlandes leidet der Rotschenkel unter dem Verlust von geeigneten Bruthabitaten. Diese sind durch Eindeichungen, Entwässerung und Austrocknung von Salz- und Feuchtwiesen, sowie Grünlandumbruch und zu frühe Mahd verlorengegangen. Nur noch 250 - 300 Paare brüten in Mecklenburg-Vorpommern.

Rotschenkel werden bis zu 30 cm lang. Im Prachtkleid sind seine Beine besonders leuchtend rot gefärbt. Im Flug ist er an seiner weißen Flügelbinde oberseits zu erkennen. (Foto: Dr. Mirko Dreßler)

Uferschnepfe (Limosa limosa)

Der typische Ruf der Uferschnepfe ist vielerorts schon in Vergessenheit geraten. Der Brutbestand in Mecklenburg-Vorpommern liegt zwischen 30 und 60 Paaren. Die Uferschnepfe reagiert gut auf Schutzmaßnahmen. Dank gezielter Maßnahmen im Rahmen der Kompensationsmaßnahme für die Nord Stream AG in den Wiesen bei Leopoldshagen, vermehren sich die Brutpaare wieder. Diese benachbarten Flächen beherbergen also eine Quelle für die (Wieder-) Besiedlung der Polderflächen um Bugewitz. (Foto: Günther Hoffmann)

Bekassine (Gallinago gallinago)

Die Bekassine lebt relativ versteckt, jedoch kann an warmen Frühjahrstagen in der Morgen- und Abenddämmerung das sogenannte "Wummern" gehört werden. Dieses erzeugt vor allem das Männchen im Sturzflug mit seinen gespreizten Steuerfedern. Der Brutbestand in Mecklenburg-Vorpommern ist schwer zu ermitteln und wird auf 700 -1400 Paare geschätzt. (Foto: Dr. Mirko Dreßler)

Großer Brachvogel (Numenius arquata)

Der Große Brachvogel ist in Deutschland vom Aussterben bedroht. Der Bestand in Mecklenburg -Vorpommern liegt bei 30 - 40 Brutpaaren. Diese Vogelart hat eine sehr hohe Brutorttreue und besetzt jedes Jahr die selben Reviere. Geht der Brutplatz durch Habitatverlust verloren, führt dies zu einem weiteren Bestandsrückgang.

Mit seinen 50 - 60 cm Länge ist der Große Brachvogel die größte Schnepfenart. Er fällt auch durch seinen besonders langen gebogenen Schnabel auf. Weibchen sind etwas größer als die Männchen, haben jedoch das gleiche Erscheinungsbild. (Foto: Kai Paulig)

Kampfläufer (Philomachus pugnax)

Nur noch auf dem Zug sind die bunt schillernden Männchen des Kampfläufers in Mecklenburg-Vorpommern zu beobachten. Der aktuelle Brutbestand hier liegt bei 1 - 2 Brutpaaren. Durch Schaffung geeigneter Bruthabitate soll der Kampfläufer vor dem Aussterben in Deutschland bewahrt werden.

Kampfläufer sind das ganze Jahr über praktisch stumm, ihr Warnruf klingt wie ein heiseres "kwä-kwä-kwä". Die Männchen haben ein ausgeprägtes Balzverhalten, bei dem sie in sogenannten Arenen um die Gunst der Weibchen Scheinkämpfe austragen. In dieser Zeit tragen sie einen auffällig gefärbten Kragen. (Foto: Kai Paulig)

Alpenstrandläufer (Calidris alpina)

Der Brutbestand des Alpenstrandläufers ist im gesamten Ostseeraum rückläufig. In Mecklenburg-Vorpommern steht diese Art kurz vor dem Aussterben. In den Projektgebieten Freesendorfer Wiesen und dem Großen Wotig wurden 2007 die letzten revieranzeigenden, also brütenden, Alpenstrandläufer beobachtet. Diese potentiellen Bruthabitate sollen für die Wiederbesiedelung gesichert werden.

Der Alpenstrandläufer ist im Prachtkleid gut durch seinen schwarzen Bauchfleck von anderen Strandläufern zu unterscheiden. Sein Schnabel ist an der Spitze ganz leicht nach unten gebogen. (Foto: Kai Paulig)

Vogelstimmen mit freundlicher Genehmigung des Tierstimmenarchivs im Naturkundemuseum Berlin.