Polder Mönkebude im Frühjahr 2021

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Moor-Feldtag 2025

Am 27. Mai 2025 veranstaltete die MoorAgentur MV ihren ersten eigenen Moor-Feldtag in Mönkebude. Rund 40 Teilnehmende aus Landwirtschaft, Wasserwirtschaft, Verwaltung und Wirtschaft tauschten sich zu langfristigen Erfahrungen mit der nassen Grünlandbewirtschaftung und zur Verwertung von Paludi-Biomasse aus.

Quelle: MoorAgentur MV

Vom Polder auf die Bühne: Erfahrungen aus dem Projektgebiet

Seit sieben Jahren wird im Rahmen des EU LIFE-Projekts LIMICODRA in den Poldern Rosenhagen und Mönkebude Grünland auf wiedervernässten Moorböden bewirtschaftet – mit dem Ziel, Wiesenbrüterschutz, Moorschutz und landwirtschaftliche Nutzung in Einklang zu bringen.

Im Rahmen des Moor-Feldtags erhielten die Teilnehmenden praxisnahe Einblicke in das Flächenmanagement unter erhöhtem Wasserstand und in die technischen wie ökologischen Herausforderungen vor Ort. Ergänzt wurde die Exkursion durch einen intensiven Fachaustausch im Café Bugewitz.

Fachliche Impulse aus Praxis, Forschung und Wirtschaft

In den Vorträgen wurde deutlich: Die nasse Bewirtschaftung auf Moorstandorten ist nicht nur ein Beitrag zum Klimaschutz, sondern bietet auch Potenziale für regionale Wertschöpfungsketten.

Impulse kamen u. a. von:

  • Kai Paulig (Stiftung Umwelt- und Naturschutz MV/LIFE Limicodra): Wiesenbrüterschutz und moorschonende Stauhaltung
  • Martin Schiewer (Ducherower Agrar GmbH): Praxisbericht aus der Landwirtschaft
  • Ludwig Bork (Agrotherm GmbH): Nutzung von Nasswiesen-Biomasse als Brennstoff
  • Clemens Kleinspehn (Universität Greifswald/PaludiAllianz): Kooperation mit Großunternehmen wie OTTO, Leipa, Toom & Co

Zwischen Vision und Realität: Biomasse verwerten – aber wie?

Zentrales Diskussionsthema war die Frage, wie sich Paludi-Biomasse wirtschaftlich verwerten lässt. Zwar steigt das Interesse – etwa durch neue Vorgaben im Biogasbereich oder Initiativen großer Unternehmen – doch es fehlen vielerorts konkrete Abnehmer und logistische Strukturen.

Dr. Almut Mrotzek, Leiterin der MoorAgentur MV, brachte es auf den Punkt:

„Wenn uns der Aufbau von Wertschöpfungsketten mit Paludi-Biomasse gelingt, ist das dreifach gut – für das Klima, für die Landschaft und für die regionale Wirtschaft.“

Ausblick: Zusammenarbeit ausbauen, Praxis stärken

Die Diskussion zeigte: Die Voraussetzungen sind da – große Moorflächen, langjährige Praxiserfahrung, technisches Know-how und wachsende Nachfrage. Was es jetzt braucht, ist der Aufbau tragfähiger Partnerschaften zwischen Landwirtschaft, Industrie und Forschung sowie Investitionen in Trocknung, Verarbeitung und Logistik.

Die PaludiAllianz, die MoorAgentur MV und das Projekt LIMICODRA setzen sich gemeinsam dafür ein, diese Zukunft zu gestalten.

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